Podiumsdiskussion mit Dieter Janecek
Der Ortsverband der Grünen Aschau, Frasdorf und Samerberg lud am 18. Mai ins Chalet in Aschau zur Diskussion über den Fachkräftemangel im Tourismus ein. Ursprünglich als Podiumsdiskussion geplant, entwickelte sich die Veranstaltung am ersten Pfingstferientag zu einem Arbeitstreffen in gelöster und herzlicher Atmosphäre.
Den Auftakt machte Dieter Janecek, Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus (Grüne). Er präsentierte die Antwort der Bundesregierung auf den Fachkräftemangel mit fünf zentralen Themen:
- Zeitgemäße Ausbildung
- Gezielte Weiterbildung
- Effektive Nutzung von Arbeitspotenzialen und Erhöhung der Erwerbsbeteiligung
- Verbesserung der Arbeitsqualität und Wandel der Arbeitskultur, insbesondere durch Digitalisierung
- Modernisierung der Einwanderung und Reduzierung der Abwanderung
Diese großen Themen wurden von Vertretern der lokalen Tourismusbranche diskutiert. Klaus Stöttner, Präsident des Tourismusverbands Oberbayern, schlug konkrete Maßnahmen vor, wie die flexible Gestaltung der Arbeitszeiten und die Schaffung von Wohnraum für Auszubildende und Mitarbeiter in Gewerbegebieten. Er regte auch an, die Mehrwertsteuer so anzupassen, dass die Tourismusbranche davon profitieren kann.
Sepp Hohlweger, Vorstand des DEHOGA Traunstein, wies darauf hin, dass laut einer DEHOGA-Umfrage im Juni 2022 über 60 Prozent der Betriebe unter akutem Mitarbeitermangel leiden. Er hob die Rolle der Digitalisierung zur Personaleinsparung hervor und lobte die Chancenkarte, die die Einreise von Fachkräften nach Deutschland erleichtert.
Einigkeit herrschte unter allen Anwesenden darüber, dass die allgemeine Wertschätzung für die Beschäftigten in der Tourismusbranche verbessert werden muss. Oswald Pehel, Geschäftsführer von Tourismus Oberbayern, betonte, dass Tourismus heißt, attraktive Räume schaffen zu schaffen. Diese Räume kommen sowohl den Touristen als auch den Einheimischen zugutekommen. Er rief dazu auf, Themen wie Mobilität, Nachhaltigkeit und Wirtschaft zusammen zu denken.
Durch den Abend führte Andrea Rosner, stellvertretende Landrätin.